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Fallserie zur kombinierten Behandlung mit Lipoprotein-Apherese (LA) und Hämodialyse (HD)

28.05.2025 | Im Fokus

Fallserie zur kombinierten Behandlung mit Lipoprotein-Apherese (LA) und Hämodialyse (HD) 

Studienzusammenfassung von Fresenius Medical Care: 

“Combined Treatment With Lipoprotein Apheresis and Hemodialysis in Patients With Severe Cardiovascular Disease, High Lipoprotein(a) and End Stage Renal Disease”

Tilmann Röseler, Daniel Kayser, Georg Schlieper, Wanja M. Bernhardt  | 2025, Journal of Clinical Apheresis 

Erhöhte Lp(a)-Spiegel sind ein bekannter, unabhängiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen. Besonders bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz (ESRD) unter Hämodialyse (HD) ist das Risiko durch Lp(a) potenziell erhöht. 

In der kürzlich veröffentlichten Fallserie von Röseler et al. wird die Wirksamkeit und Sicherheit des kombinierten Therapieansatzes von Lipoprotein-Apherese (LA) und Hämodialyse (HD) beleuchtet. 

Hier finden Sie die ausführliche Studie: Link zur Studie

Studiendesign und Methoden 

Hintergrund: 

Erhöhte Lipoprotein(a)-Spiegel [Lp(a)] sind ein bekannter, unabhängiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen. Besonders bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz (ESRD) unter Hämodialyse (HD) ist das Risiko durch Lp(a) potenziell erhöht. 

Studienziel: 

Untersuchung der Wirksamkeit und Sicherheit der Kombinationsbehandlung von Lipoprotein-Apherese (LA) und Hämodialyse (HD) bei Patienten mit: 

  • fortgeschrittener kardiovaskulärer Erkrankung 
  • sehr hohem Lp(a) 
  • terminaler Niereninsuffizienz (ESRD) 

Patientenkollektiv: 

  • 9 Patienten (6 Männer, 3 Frauen) 
  • Durchschnittsalter: 68,5 Jahre 
  • Durchschnittliche Dauer auf HD: 4,2 Jahre 
  • Durchschnittliche Dauer auf LA: 4,0 Jahre 
  • Alle Patienten hatten erhöhte Lp(a)-Werte (Median 243 nmol/L) 

Behandlungsmethoden: 

  • LA wurde 1–2× pro Woche durchgeführt (meist parallel zur HD) 
  • Verschiedene Systeme kamen zum Einsatz: z.B. TheraSorb, MONET, Liposorber
  • Alle Patienten erhielten zusätzlich Statine zur LDL-Senkung 

Ergebnisse: 

Lipidwerte: 

  • Lp(a) wurde um 64,15 %, LDL-C um 57,26 % pro Sitzung reduziert 
  • Langfristig sanken die mittleren Lp(a)-Werte signifikant von 243 auf 136 nmol/L 

Kardiovaskuläre Ereignisse (ACVE): 

  • Vor LA: 14 Ereignisse in 3 Jahren
  • Nach LA: 6 Ereignisse in 4 Jahren
  • Dies entspricht einer Reduktion von 57,2 % (p = 0,018)
  • Bei Patienten mit ≥4 Jahren LA-Behandlung: keine weiteren kardiovaskulären Ereignisse 

Nebenwirkungen: 

  • Keine schwerwiegenden Nebenwirkungen dokumentiert 
  • Flüssigkeitszufuhr durch LA wurde bei der Dialyse berücksichtigt 

Diskussion: 

  • LA ist aktuell die einzige etablierte Therapieform, die Lp(a) effektiv senken kann 
  • Andere Medikamente wie PCSK9-Hemmer haben moderate Wirkung auf Lp(a), sind aber (noch) nicht zugelassen zur gezielten Lp(a)-Senkung 
  • Diese Studie liefert erstmals Hinweise auf die Wirksamkeit von LA bei HD-Patienten mit hohem Lp(a) – weitere größere Studien sind jedoch notwendig. 

Fazit: 

Die kombinierte Behandlung mit LA und HD bei Hochrisikopatienten mit ESRD und erhöhtem Lp(a) ist sicher und wirksam zur Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse. Trotz kleiner Fallzahl liefert die Studie wichtige Impulse für das Management dieser Risikopatienten. 

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Disclaimer: Bei dem Dokument handelt es sich um eine von Fresenius Medical Care erstellte Zusammenfassung. Sie gibt unsere eigene Auffassung zu der Interpretation der Studienlage wieder. Dieses Dokument dient ausschließlich Informationszwecken. Er soll Angehörigen der Gesundheitsberufe helfen, ihre eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen und Entscheidungen zu treffen. Er ist kein medizinischer Ratschlag und soll nicht das Urteilsvermögen oder die Erfahrung des behandelnden Arztes oder einer anderen medizinischen Fachkraft ersetzen. Weitere Hinweise entnehmen Sie bitte der Zusammenfassung selbst.